31 Jan., 2021
Jedes Mal, wenn wir ein Thema aufstellen, schauen wir uns die ursächlichen Themen an, die zu unbewussten Verhaltensmustern und -reflexen führen. Wer sich diese ursächlichen Themen anschaut und die Traumata auflöst, befreit sich damit zum einen von einem Wahrnehmungsfilter, über den Erlebnisse automatisch in eine emotionale Schublade gesteckt werden. Zum anderen befreist Du Dich auch aus unbewussten Verhaltensmustern, die reflexartig durch diese Wahrnehmung ausgelöst werden. Damit erweitern sich die eigenen Handlungsoptionen ungemein, und Du musst nicht immer wieder die gleichen Emotionen durchleben. Beispielsweise wenn ein Elternteil früh gegangen ist, sei es Trennung oder Tod, ist oft in der Seele unterdrückte Wut und Vorwürfe auf denjenigen da: "wie konntest Du mich nur verlassen" sagt die Seele z.B.. Auch wenn Du bewusst weißt, dass derjenige z.B. unheilbar krank war, verharrt die Seele in diesem Zustand... Dies kann immer wieder zu einem Verlassenheitsgefühl führen, sodass der/die Betroffene das Gefühl hat, alles alleine mit sich selbst ausmachen zu müssen. Zudem führen solche "Verlassenheits-erfahrungen" durch die Eltern eigentlich immer zu Schuldgefühlen bei den Kindern. Sie geben sich unbewusst die schuld am Weggang des Elternteils. Solange dies nicht verarbeitet ist, führt ein solches Erlebnis letztendlich zum Unterdrücken dieser negativen Emotionen. Leider ist die Folge auch, das positive Emotionen nicht möglich sind. Oft "erlaubt" der Mensch sich dann unterbewusst auch kein Glück, weil ja Schuld da ist. So kommen beispielsweise keine oder nur unglückliche Paarbeziehungen zustande. (Dies ist ein Beispiel und muss nicht in allen Fällen zutreffen. Jeder Mensch ist unterschiedlich. Jedoch bestehen gewisse Muster, das sich aufgrund verschiedener Traumata wiederholen.) Solche und viele andere Verletzungen können über eine systemische Aufstellung gelöst und transformiert werden, sodass Du in Deine Kraft kommen kannst und die Energie, die bisher zum Unterdrücken dieser Gefühle und Verletzungen gebraucht wurde, in Deinen Weg stecken kannst. Und so erweiterst Du Dein Bewusstsein, denn Du bringst unbewusste Verhaltensweisen an den Tag und transformierst sie. So wird das, was Dich unbewusst steuert (und das sind meistens Ängste), immer weniger, und Du kannst immer mehr im Hier und Jetzt sein, und selbst entscheiden, wie Du mit Dir und anderen umgehen möchtest. Du fragst, was es bringt, wenn man Generationen vorher schaut, was war, und auch eine Lösung herbeiführt. Aber was hat das mit Dir zu tun? Und w as passiert eigentlich in einer Aufstellung? Wir schauen uns an, wie Deine inneren Anteile im Unterbewusstsein zum aufgestellten Thema zueinander stehen. Die Familienmitglieder, vor allem Vater und Mutter, spielen dort eine übergeordnete Rolle. Aber auch die Eltern haben ihre Muster von ihren Vorfahren übernommen. Denn Kinder lernen durch Nachahmen. Das, was Du als Kind bei Deinen Eltern bewusst und unbewusst wahrgenommen hast, ist auch bei Dir abgespeichert als Verhaltensmuster, solange Du das nicht transformiert hast. Genau darum geht es. Indem wir mit Hilfe der Stellvertreter diese inneren Anteile "zum Leben erwecken", und schauen, wie sie sich verhalten, können wir zum einen Rückschlüsse darauf ziehen, warum die aufgestellte Blockade besteht. Und zum anderen können wir durch "moderieren" der Aufstellung innere Konflikte lösen und die Personen in eine harmonischere Ordnung bringen. Wir stellen in Deinem Unterbewusstsein eine neue Ordnung her. Warum funktioniert das? Wir arbeiten hier mit Hilfe des morphogenetischen Feldes, an das wir alle angeschlossen sind. Wir arbeiten also in Deinem Energiefeld. Deswegen trägt der Aufsteller auch eine große Verantwortung. Im Idealfall wird der Aufsteller auf sanfteste Art und Weise diese neue Ordnung herstellen, indem er der Energie des ganzen folgt. Aber deswegen funktioniert Aufstellung auch, weil in Deinem Informationsfeld etwas verändert wird. Und Dein Energiesystem ist letztendlich die Blaupause für das, was sich dann in der physischen Welt manifestiert. Nach der Veränderung im Energiefeld wird sich also auch im "wirklichen Leben" etwas manifestieren. Allerdings - dass genau das auch so sichtbar wird, wie es in der Aufstellung war, ist nicht gesagt. Warum ist nach der Aufstellung nichts passiert? Von einer ersten Aufstellung kann man keine Wunder erwarten, da wir viele Themen tragen, nicht nur dieses eine. Unser Energiesystem und unsere Heilung funktioniert nach dem Zwiebelschalenprinzip. So können aber gerade am Anfang sich verschiedene Themen überlappen, so dass es unter Umständen sinnvoll ist, mit verschiedenen Methoden zu arbeiten. Im Normalfall bekommen meine Klienten auch "Hausaufgaben", mithilfe derer sie selbst an sich weiterarbeiten können. Oft ist es auch hilfreich, diese Gedanken- und Verhaltensmuster im Alltag bewusst wahrzunehmen und dann Schritt für Schritt eine Veränderung herbeizuführen. Das ist meine Aufgabe als Aufsteller, meine Klienten auch in diesem Transformationsprozess zu begleiten. Auch wenn Du das Gefühl hast, es hat nichts gebracht - Da hilft nur dranbleiben. Manchmal muss man verschiedene Aspekte im Leben beleuchten und Blockaden auflösen, bis das Ziel erreicht ist. Wir sind lebenslang am Abarbeiten der verschiedenen Themen. Und vielleicht sind andere Themen noch vorher dran, und vielleicht musst Du auch noch einige Dinge lernen, bis Du an Deinem Ziel angelangt bist. Diese Lernthemen identifiziere ich im Allgemeinen aus den Mustern des bisherigen Lebens und in der Aufstellung und gebe sie meinen Klienten mit, um ihr Bewusstsein darauf zu richten. Dies verstärkt die Wirkung der Aufstellung ungemein, wenn Du auch im Alltag immer wieder versuchst, die neuen Erkenntnisse in Dein Verhalten einzubauen. Es ist auch sinnvoll, immer wieder selbstreflektorisch zu schauen, was hat sich bei mir verändert über die letzten Monate? Welche körperlichen Beschwerden haben sich aufgelöst, welche Muster habe ich transformiert, was hat sich verändert in meinen zwischenmenschlichen Beziehungen? Vielleicht ist noch nicht das Hauptziel erreicht, aber andere Dinge sind passiert? In jedem Fall: es ist nie für die Katz! Jede Aufstellung, jedes An-Sich-Arbeiten ist ein Stück des Weges auf dem eigenen Heilungsweg. Deshalb: dranbleiben!